Engelsberg (heute Angeliwka) war eine deutsche Kolonie, die 1811 auf dem Land des Großgrundbesitzers Matkowski durch Übersiedler aus Baden sowie durch Siedler aus Brigidau und Ugartsthal, zwei weiteren galizischen Kolonien, gegründet wurde. Im Gründungsjahr lebten hier 185 Bewohner. Die Siedler waren Ackerbauern und Handwerker. Das Dorf liegt auf einem Gebirgskamm am Fluss Switscha in einer malerischen Gebirgslandschaft. Ein schönes Flussbad, ukrainisch „lasnja“ – Bad (übrigens wurde das Dorf manchmal auch „Lasnja“ genannt), und das Karpatengebirge machten den Ort attraktiv für den Urlaub, deshalb kamen im 19. Jh. österreichische Offiziere und Beamte hierher und setzten sich hier sogar in ihrem Ruhestand nieder.
1885 lebten im Dorf 250 Leute, hier gab es 26 Bauernwirtschaften und 38 Kinder besuchten die Schule, die 1864 erbaut wurde. Der Lehrer wohnte nebenan in einem von der Gemeinde zur Verfügung gestellten Haus. Eine kleine evangelisch-lutherische Kirche wurde am 30. Oktober 1864 geweiht. Hier gab es auch einen Friedhof.
Die Kirchengemeinde gehörte zum Pfarramt Ugartsthal. Um einen Gottesdienst abzuhalten oder eine seltene Taufe zu vollziehen, musste der Pfarrer mit einem Zug von Ugartsthal nach Dolyna, von dort aus mit einem Leiterwagen 22 Kilometer flussaufwärts fahren und dann auch noch den Fluss überqueren, da es keine Brücke gab. Nach einem Gottesdienst besuchte der Pfarrer Kranke, traf sich mit dem Lehrer und dem Vikar.
Die Kirche hatte eine Orgel und Glocken, die ob des Geldmangels erst Jahre später nach der Kirchweihe gekauft wurden.
Im Privatleben bediente man sich der deutschen Sprache, man behielt noch kulturelle Traditionen, es gibt Erinnerungen, dass man in der Familie deutsche Lieder sang.