Anfang des 19. Jh. gründeten die Umsiedler aus Westböhmen drei benachbarte Orte: Josephsthal, Ludwikówka und Leopoldsdorf.
Ludwikówka war der größte der drei Orte und befand sich 2 Kilometer entfernt vom Josephsthal in einem malerischen Gebirgstal. Das Dorf wurde nach der Tochter des adligen Landeigentümers Matkowski, Ludowika, benannt. Zu den ersten Siedlern gehörten Familien Hofmann, Güttel, Fuchs, Magerl, Martini und Schegerli, die 1832 aus Brachin, Neudorf, Pilsen und Glaserwald in Böhmen kamen.
Mit den Siedlern wurden Verträge geschlossen, laut denen sie verpflichtet waren, einige Hektar Wald, die ihnen zur Verfügung gestellt wurden, ins Ackerland umzuwandeln.
Die Siedler durften Wald, Acker und Wiesen zum Tiereweiden nutzen, sie durften jagen, Holz und andere Baustoffe für ihre Häuser und Wirtschaftsgebäude gewinnen.
Der Landeigentümer Matkowski gab jedem Siedler 6 Joch Ackerland (1 Joch = 0,2942 ha) und Brennholz, das ihnen für 1 Jahr ausreichen sollte. Dafür hatte jeder Siedler dem Gutsherrn 6 alte Gulden im Jahr zu zahlen und für einen bescheidenen Lohn in seiner Eisengießerei zu arbeiten. Auf diese Weise wurde Ludwikówka als eine Arbeitersiedlung gegründet.
Die Bauernwirtschaften waren meistens mit Viehzucht beschäftigt. Das Vieh wurde auf Almen geweidet. Im Frühjahr wurde das Jungvieh auf die Hochalm getrieben und blieb im Gebirge über den ganzen Sommer. Vier Almen befanden sich auf den Bergen Gurgulat, Kruhla, Dolshka und Zurapel.
Die späteren Dorfbesitzer schlossen die Gießerei und widmeten sich der Holzverarbeitung.
Die Bewohner der drei benachbarten Dörfer – Ludwikówka, Josephsthal und Leopoldsdorf – arbeiteten nun in einem Dampfsägewerk und betrieben Holzflößerei. Diese drei Dörfer bildeten eine eigene politische Gemeinde mit 700 Personen.
Nach 1880 als das Dampfsägewerk durch eine Weisung der Regierung geschlossen wurde, arbeiteten die Dorfbewohner bei der Firma „Silvinia“, die Brennholz lieferte. Die Arbeiter schlugen Holz, brachten es in den Ort und spalteten es zu Scheiten.
1861 wurde in Ludwikówka eine deutsche Privatschule eröffnet. 1870 wurde eine kleine katholische Kirche gebaut, aber ein Pfarrer wurde erst 1910, als Ludwikówka eine eigenständige Kirchengemeinde wurde, nominiert.
Im Herbst 1907 wurde ein Postamt eröffnet, 1909 der Bund der Deutscher Christen Galiziens und 1910 die deutsche Raiffeisen-Hilfskasse gegründet.
Kurz vor dem Beginn des 1. Weltkriegs übergab Ludwikówka seine deutsche Privatschule in staatliche Verwaltung. Die Dorflehrer wurden nun durch die staatliche Schulverwaltung eingesetzt und bezahlt. Der Unterricht erfolgte nach gemeinsamer Vereinbarung in deutscher und teilweise in polnischer Sprache.
1918 wurde der ukrainische Staat gegründet, dem auch Ostgalizien angehörte. Nach Ludwikówka kam ein ukrainischer Lehrer, der Kinder in ukrainischer Sprache unterrichtete.
Als Ukrainer 1920 wegen des ukrainisch-polnischen Krieges Ostgalizien verlassen mussten, fiel es an den neugegründeten polnischen Staat. 1921 kam nach Ludwikówka ein staatlicher polnischer Lehrer, der nur in polnischer Sprache unterrichtete. Mit jedem Jahr wich Deutsch aus der kirchlichen bzw. schulischen Erziehung immer mehr und dies betrübte die Dorfbewohner sehr.
Im September 1939 wurden Deutschland und Polen Kriegsfeinde. In Ostgalizien zogen Sowjettruppen ein. Ein paar Wochen nach Kriegsbeginn kamen sowjetische Offiziere ins Dorf und schon Anfang 1940 mussten fast alle Deutschen Ludwikówka verlassen und nach Polen ziehen. Hier blieben nur noch fünf deutsche Familien, die 1941 ebenfalls aussiedeln mussten, als deutsche Truppen das Land besetzten.